B: Entschließung für ein friedliches und soziales Europa (1993)

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
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I.

Wir Europäerinnen und Europäer müssen entscheiden, was in den nächsten Jahren aus Europa werden wird:

  • Lassen wir Nationalismus, Krieg und Gewalt zu, oder machen wir uns stark für ein einiges Europa, das den Frieden sichert.
  • Lassen wir Sozialabbau zu, und überlassen wir den Binnenmarkt sich selbst, oder machen wir uns stark für eine EG, die den gemeinsamen Markt sozial gestaltet und Armut und Arbeitslosigkeit bekämpft.
  • Lassen wir Mittel— und Osteuropa allein, oder helfen wir beim Aufbau von demokratischen und wirtschaftlich stabilen Staaten.

Neben diesen Herausforderungen sind Umweltgefährdung, Verbraucherschutz und Kriminalität nur Beispiele für Probleme, die kein Staat allein mehr lösen kann.

Für die Bewältigung dieser Probleme brauchen wir eine starke Europäische Gemeinschaft.

Die Politik der Europäischen Gemeinschaft hat bereits heute tagtäglich ganz konkret Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in der Bundesrepublik Deutschland: Die deutschen Gesetzgebungsorgane haben in wachsendem Umfang vorher beschlossenes EG—Recht umzusetzen: von der Umweltverträglichkeitsprüfung über den Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern an Bildschirmarbeitsplätzen bis hin zum Verbraucherschutz bei Konkursen von Reiseveranstaltern. Die Kompetenzen in der Außenhandelspolitik hat die Bundesrepublik längst an die EG abgegeben, über die Zukunft der Landwirte wird in Brüssel entschieden. Keine Werftensanierung, kein Mittelstandsförderungsprogramm, kein Außenhandelsabkommen mit anderen Staaten kann ohne die Europäische Gemeinschaft realisert werden. Die Europäische Gemeinschaft schafft verbindliche Rahmenbedingungen für deutsche Politik. Um so wichtiger ist es, daß Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Einfluß nehmen auf die europäische Politik.

Wir wissen, daß die heutige EG in vielen Punkten noch weit von unseren Zielen entfernt ist.

Noch prägt die wirtschaftliche Dimension den Gemeinsamen Markt, noch hinken das soziale und umweltpolitische Europa hinterher, zuviel Bürokratie und zuwenig Demokratie kennzeichnen die EG.

Dennoch gilt für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten:

Wir wollen die Fehlentwicklung korrigieren und das zukünftige Europa aktiv in unserem Sinne gestalten. Nur in einem gemeinsamen Europa können wir Frieden und Demokratie, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt sichern.