P2: Starke Mitglieder - Starkes Team - Starke Partei - Stark im Norden (2014)

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
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Gremium: Landesparteitag
Sitzung: Landesparteitag Lübeck 2014
Bezeichnung: P2
Antragsteller: Landesverband Schleswig-Holstein


Beschluss: Angenommen


Personal- und Organisationsentwicklung in der SPD Schleswig-Holstein

"Es liegt auf der Hand: Eine Partei der Reformen muss immer auch zur eigenen Reform fähig sein. Die SPD als Organisation bedarf jedenfalls anhaltender Pflege und erheblicher Modernisierung. [...] Eine schwache Organisation kann verhindern, dass eine gute Politik wirksam wird; aber eine unzulängliche Politik kann auch durch eine starke Organisation nicht lange ausgeglichen werden. Wir wären töricht, die Stärkung der Parteiarbeit zu vernachlässigen, sie nicht mit Eifer und Intelligenz voranzutreiben; aber Kraft gewinnen wir aus der Substanz unserer politischen Ideen"

(Willy Brandt, Abschiedsrede, 1987)

"Mitglieder stärken - Beteiligung fördern - Menschen gewinnen"

Die SPD ist mit ihren fast 500.000 Mitgliedern (18.000 in SH) der Dreh- und Angelpunkt für sozialdemokratische Reformpolitik in unserer Gesellschaft. Als Arbeiterbildungsverein vor über 150 Jahren initiiert stand immer im Mittelpunkt, sich als gesellschaftliche Gruppierung mit gemeinsamen, fortschrittlichen und von sozialer Gerechtigkeit geprägten Forderungen als starke und schlagkräftige Einheit zu formieren. Uns eint bis heute der politische Wille zur Verbesserung bestehender, gesellschaftlicher Verhältnisse und die Organisationsstruktur der SPD muss die Basis für den Erfolg politischen Handelns schaffen.

Die moderne SPD versteht sich als Mitmachpartei: Offen für alle, die unsere sozialdemokratischen Grundwerte teilen. Alle Funktionsträger_innen der SPD Schleswig-Holstein fördern und motivieren zur Beteiligung am politischen Geschehen - vor Ort, im Land oder auf Bundesebenes. Die SPD Schleswig-Holstein hat dabei mit dem Verfahren für die Entscheidung über die Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2012 eine Vorreiter-Rolle eingenommen, Es geht darum, Mitglieder bei wichtigen inhaltlichen oder personellen Entscheidungen ernsthaft zu beteiligen und Büger_innen wo immer möglich einen transparenten Zugang zur SPD zu eröffnen. Daher bekennt sich die SPD Schleswig-Holstein zu einer kontinuierlichen Ausweitung von verbindlichen Mitgliederentscheidungen und Mitgliederbefragungen bei Personal- und Sachentscheidungen auf allen Gliederungsebenen. Dazu gehören auch regelmäßige Regionalkonferenzen, die als Plattform für kontroverse Debatten und Meinungsbildung dienen sollen. Zudem wird die Partei auch Kooperationen mit uns nahestehenden Organisationen außerhalb der Partei intensivieren und diesen externen Sachverstand bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen.

Mit einer stärkeren Beteiligung unserer Mitglieder wollen wir die Lebenswirklichkeit der Menschen stärker in die politischen Prozesse und Entscheidungen einbeziehen. Hierzu gilt es in der Parteikultur offen zu sein, für verschiedene Lebensentwürfe und -erfahrungen und von den geschichtlichen Erfahrungen älterer Genossinnen und Genossen zu profitieren.

Eine echte Beteiligung ist jedoch nur dann nachhaltig, wenn vor Ort in den Ortsvereinen und Kreisverbänden eine Kultur der aktiven Mitgliederbetreuung etabliert oder verstetigt wird. Wir verstehen aktive Mitgliederbetreuung als eine feste Säule zur Stärkung der Partei. Daher werden wir die Mitgliederbetreuung verstetigen, um einen gezielten Austausch der Ideen und Methoden zu ermöglichen. Dies bedeutet in erster Linie eine Koordination der Mitgliederbeauftragten der Kreisverbände auf Landesebene. Diese Treffen werden als regelmäßiges Forum der Weiterentwicklung von Betreuung der eigenen Mitgliedschaft mindestens zweimal im Jahr durchgeführt. Im Mittelpunkt der Koordination sollen dabei der Umgang mit der Neumitgliederbegrüßung und -einbindung sowie Angebote zur Aktivierung der vorhandenen Mitgliedschaft zur Mitarbeit und zum gemeinsamen Kennenlernen in der SPD vor Ort stehen. Zudem sollen die Mitgliederbeauftragten geeignete Wege erarbeiten, Best Practice Beispiele besser austauschen zu können.

Neue Mitglieder zu gewinnen ist existenziell für den Fortbestand der Volkspartei SPD. Denn nur die Gewinnung neuer und vor allem aktiver Mitglieder wird den rückläufigen Trend, dem die Partei bei den Mitgliedszahlen unterliegt, dauerhaft umkehren können. Die SPD mit ihren über 18.000 Mitgliedern in fast 500 Ortvereinen ist immer noch ein starkes Fundament für die Demokratie in der politischen Landschaft Schleswig-Holsteins. Unser Ziel bleibt es die Gesellschaft in der vollen Breite abzubilden,

Gemeinsam mit unseren Kreisverbänden unseren Arbeitsgemeinschaften Ortsvereinen werden wir unsere Aktivitäten zu Mitgliedergewinnung und Aktivierung verstärken.

Alle Ortsvereine Kreisverbände und Arbeitsgemeinschaften sind aufgerufen mehr Menschen von der Mitgliedschaft in der SPD zu begeistern und zum Mitmachen zu motivieren.

Es gilt ebenso junge Menschen wie alte Menschen anzusprechen, Frauen wie Männer.

Wir kennen unsere Schwächen und sind uns unserer Stärken bewusst. In weiten Teilen des Landes können wir auch auf ein Fundament aus erfahrenen älteren Genossinnen und Genossen bauen. Dieses gilt es zu stärken. Daher wollen wir auch ältere Menschen von der Mitgliedschaft in der SPD überzeugen und zum Mitmachen animieren.

Gleichzeitig werden wir daran arbeiten, mehr junge Menschen, mehr engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Menschen mit Migrationshintergrund und Frauen anzusprechen und sie für eine Mitarbeit in der SPD gewinnen.

Wir streben eine Parteikultur an, die von unserem Grundwert Solidarität getragen wird.

Hierzu wollen wir vorhandenes "Inseldenken", "Platzhirschmentalität" und die oft familienunfreundliche Gestaltung der Parteiarbeit überwinden.

Das Markenzeichen der schleswig-holsteinischen SPD sollte neben dem klaren und deutlichen Gerechtigkeitsprofil, eine Kultur der Parteiarbeit sein, die einlädt mitzumachen und zu bleiben.

Damit wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass sich mehr Mitglieder aktiv an der Parteiarbeit beteiligen.

Wir werden unsere Aktivitäten zu Mitgliedergewinnung verstärken.

Deshalb können wir es uns nicht leisten, auf den ersten Schritten einer neuen Mitgliedschaft viele Mitstreiter_innen wieder zu verlieren. Bislang treten circa die Hälfte aller Neumitglieder nach bis zu drei Jahren wieder aus der Partei aus. Mit einem gestuften Verfahren hat die Landespartei daher im Jahr 2013 eine umfangreiche Neumitgliederbefragung durchgeführt, um Motivation und Erwartungen dieser Menschen in Erfahrung zu bringen. Von enormer Bedeutung hat sich hierbei die zeitnahe und enge Begleitung neuer Mitglieder in die Partei hinein sowie die klare Perspektive, Teil von Entscheidungsprozessen zu sein und etwas bewirken zu können, als Faktoren für einen 'erfolgreichen' Beitritt herausgestellt. Diese Ergebnisse werden die Mitgliederbeauftragten für ein neues Beitrittsmanagements aufarbeiten und in konkrete Handlungsvorschläge für den Umgang mit neuen Mitgliedern umsetzen.

Darüber hinaus wird der Landesverband die erfolgreichen Neumitgliederseminare fortsetzen, diese evaluieren und jährlich zu einem Neumitgliederkonvent als "Erlebniswerkstatt SPD“ einladen. Um die Aktivitäten auf diesem Gebiet transparent zu gestalten und somit auch Raum zur Weiterentwicklung zu schaffen, legt der Landesvorstand jährlich Mitgliederberichte vor, die in den Gremien der Landespartei diskutiert werden.

In einem gemeinsamen Workshop des Landesparteirates und des Landesvorstandes (30.8.2014) wurde eine Konkretisierung der hier beschriebenen Vorschläge gefordert. Daher wird der Landesvorstand:

  • in seinem Arbeitsprogramm 2015 zweite Themen für eine intensive Mitgliederbeteiligung aufbereiten. Neben dem Thema sollen auch neue partizipative Formen der Meinungs- und Willensbildung beschrieben werden. Hierzu wird der Landesvorstand ein kostengünstiges Verfahren zur Mitgliederentscheidung entwickeln.
  • im Frühjahr 2015 eine Fachtagung mit dem Thema „Partizipation und Parteiendemokratie heute“ mit renommierten Wissenschaftlern einladen.
  • für jeden Kreisvorstand ein Mitglied ausbilden, das als Projektmanager konkrete Projektarbeit anbietet und diese Fähigkeit auch an die Ortsvereine weitervermitteln kann. Denn die Attraktivität der Mitarbeit in der SPD hängt auch an neuen Arbeitsund Beteiligungsformen, wie moderne Projektarbeit.
  • Zusammen mit den Mitgliederbeauftragten der Kreisverbände ein Konzept mit konkreten Schritten zur Verbesserung der Mitgliederbetreuung ausarbeiten. Hierüber beschließt der o. LPT im März 2015.

"Auf den Ortsverein kommt es an!"

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