Soz8: Nur "Gute Leute" machen "Gute Pflege" - Mehr Pflegefachkräfte durch bessere Ausbildung gewinnen

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
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Gremium: Landesparteitag
Sitzung: Landesparteitag Lübeck 2012
Bezeichnung: Soz8
Antragsteller: Kreisverband Neumünster


Beschluss: Überwiesen an Landesparteirat, Arbeitskreis Pflege und Gesundheit

Der demografische Wandel wirkt unter dem Eindruck des bereits einsetzenden Fachkräftemangels und andererseits des demografisch bedingten Mehrbedarfs an pflegerischen Dienstleistungen im Bereich Pflegeberufe mit einem sozial- und gesundheitspolitisch fatalen Scheren-Effekt.

Aus sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung gegenüber Kranken und besonders hilfebedürftiger älterer Menschen ist es politisch auf allen Ebenen notwendig, gemeinsam mit Verbänden, Arbeitgebern und vielen anderen Akteuren Menschen für die Pflegeberufe zu begeistern.

Neben einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen muss der Zugang zu den Pflegeberufen radikal erleichtert und vereinfacht werden, um alle Menschen, die sich für die Pflege engagieren wollen, auch für diese Berufe zu gewinnen und ihnen einen zügigen Einstieg zu ermöglichen.

Ungeachtet aller sonstigen Aktivitäten zur Gewinnung von Fachkräften für in Zukunft alle härter um Nachwuchs konkurrierende Branchen sieht die Schleswig-Holstein SPD es als absolute Priorität - auch gegenüber. anderen Branchen - an, mit großem Vorrang Nachwuchs und Auszubildende für die Pflegeberufe zu gewinnen.


Die Schleswig-Holstein SPD fordert zur Erreichung dieses Ziels:

  • eine zügige Abschaffung des Schulgelds in der Altenpflegeausbildung
  • endlich die überfällige völlige Neugliederung der Ausbildung in der Pflege auf Bundesebene - mit einem integrierenden Ansatz für Alten- und Krankenpflege und nach Vorbild eines dualen Systems: d.h. mit betrieblicher und schulischer Ausbildung
  • eine entsprechend begleitende Reform der Schullandschaft in der Altenpflege in S-H: die Träger der Altenpflegeschulen sollen für ein Konzept zum Umbau der bisherigen Schulen in Institute zur Fortbildung und Qualitätssicherung gewonnen werden, das es ermöglicht, sich über eine modulare Ausbildung (auch neben der praktischen Arbeit in der Pflege oder in Teilzeit oder begleitend in Familienzeit) für einen Aufstieg bis hin zu akademischen Abschlüssen zu qualifizieren
  • die Öffnung der Ausbildung in der Pflege für noch nicht volljährige Schulabsolventen und die Möglichkeit zum direkten Umstieg in eine Ausbildung aus dem FSJ und dem Freiwilligendienst bei begleitender Reform des Jugendarbeitsschutzes
  • die Wiedereinführung der Förderung auch des dritten Ausbildungsjahres in der Altenpflege durch die Bundesagentur für Arbeit
  • die Möglichkeit der Teilzeitausbildung, insbesondere für Alleinerziehende
  • die Bereitschaft der Träger und Arbeitgeber in der Pflege, sich nach Kräften selbst für bessere, d.h. gesundheitsfördernde und familien-/frauenfreundliche Arbeitsbedingungen schon in der Ausbildung zu engagieren.


Das Land soll die Zahl der geförderten Ausbildungsplätze bis zu einer solchen Reform erhöhen. An den Kosten sollen sich Einrichtungen und Dienste beteiligen.