SPD Schleswig-Holstein: Seit an Seit mit den Schleswig-Holsteinerinnen

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
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Gremium: Landesvorstand
Sitzung: Landesvorstandssitzung, März 2021
Bezeichnung:
Antragsteller: Sophia Schiebe


Beschluss: Angenommen


Die Sozialdemokratie kämpft seit ihrer Gründung für gleiche Rechte von Frauen und Männern. Wir haben schon viel erreicht, aber bis zur Vollendung der Gleichstellung ist es noch ein weiter Weg. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell die Gesellschaft in alte Rollenmuster verfällt, und dass Frauen die Hauptlast bei der Erziehungs- und Sorgearbeit tragen.


Die SPD Schleswig-Holstein tritt für die umfassende Gleichstellung aller Geschlechter ein.

Deswegen setzen wir uns dafür ein, dass:

  • Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes und freies Leben führen können
  • Frauen in allen Bereichen unserer Gesellschaft die gleichen Teilhabechancen besitzen.
  • Die klassischen Rollenbilder von Frauen und Männern sowie das traditionelle Bild von Familien aufgebrochen wird.
  • Mädchen und Frauen wirksam vor Gewalt geschützt werden.


Und damit wollen wir Gleichstellung voranbringen:

  • Wir wollen das bestehende Lohngefälle zwischen Frauen und Männern überwinden und setzen uns auf Bundesebene für mehr Allgemeinverbindlichkeit bei Tarifverträgen, insbesondere in den Sozial-, Gesundheits- und Dienstleistungsberufen ein.
  • Um die gleichberechtigte Verteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit zu fördern und die partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen, braucht es bessere Rahmenbedingungen. Daher setzen wir uns weiterhin für den Ausbau von Kitaplätzen und für die Beitragsfreiheit der Kinderbetreuung sowie für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ein. Außerdem wollen wir Arbeitszeiten so gestalten, dass Sorgearbeit für alle möglich ist. Unser langfristiges Ziel ist die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
  • Durch die Stärkung der Girls- und Boys´ Days werden wir Mädchen und Jungen im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung auch in Zukunft dabei unterstützen, frei von Geschlechterrollen ihren Beruf zu wählen.
  • Wir wollen ein Mentoring-Programm „Mehr Frauen an die Spitze!“ in der Landesverwaltung einführen und uns dafür stark machen, dass die Zahl der Professorinnen an unseren Hochschulen steigt. Zudem muss Teilzeit in Führungspositionen des öffentlichen Dienstes stärker als bisher ermöglicht werden.
  • Wir bekennen uns sowohl in unserer Partei als auch den Gremien und Parlamenten, in denen wir vertreten sind, zur Verpflichtung, bei allen Entscheidungen die unterschiedlichen Auswirkungen auf Männer und Frauen in den Blick zu nehmen (Gender-Mainstreaming)
  • Wir setzen uns weiterhin dafür ein, den Frauenanteil in den Gremien, auf die wir Einfluss nehmen können, zu steigern. Wir streben ein Gesetz zur Parität in allen politischen Gremien an.
  • Wir wollen die Gleichstellungsbeauftragten unterstützen und sie durch eine angemessene Freistellung stärken
  • Wir wollen, dass die Istanbul-Konvention im Land und allen Kommunen umgesetzt wird. Wir unterstützen alle Konzepte, die der strukturellen Gewalt auf verschiedenen Ebenen entgegenwirken.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass Mädchen und Frauen, die Opfer von Gewalt werden, ein flächendeckendes und bedarfsgerechtes Angebot an Beratungsstellen und Frauenhäusern vorfinden. Dafür braucht es eine ausreichende Finanzierung der Strukturen.
  • Die Beratungsstellen für Sexarbeiter*innen werden wir stärken und bedarfsgerecht ausbauen.
  • Frauen können und müssen die verantwortungsvolle Entscheidung, eine Schwangerschaft fortzusetzen oder abzubrechen, selbst treffen. Dazu gehört auch, dass wir ein wohnortnahes ambulantes und stationäres Angebot zur Vornahme von Schwangerschaftsabbrüchen in Schleswig-Holstein sichern.
  • Auf Bundesebene werden wir uns dafür einsetzen, das Ehegattensplitting abzuschaffen und endlich die Paragraphen 218 und 219 StGB zu reformieren.“