Initiativantrag 10: Unterstützung des Komitees für die Freilassung von Rudolf Bahro (1978)

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die druckbare Version wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
Gremium: Landesparteitag
Sitzung: Landesparteitag Neumünster 1978
Bezeichnung: Initiativantrag 10
Antragsteller: Landesvorstand


Beschluss: Angenommen


(Veröffentlicht in: „Zur Sache“ Nr. 8, Juli 1978 - Herausgeber: SPD-Landesverband Schleswig-Holstein)


Seit über sechs Monaten ist Rudolf Bahro inhaftiert. Verhaftet wurde er unter der absurden Anschuldigung, Agent westlicher Geheimdienste zu sein. Der wahre Grund seiner Haft ist die kritische Auseinandersetzung mit der DDR- Wirklichkeit in seinem Buch "Die Alternative".

Rudolf Bahro hat seine politischen Ansichten öffentlich vertreten und somit lediglich ein demokratisches Recht in Anspruch genommen. Seine Verhaftung ist für uns eine Herausforderung. Wir werden dazu nicht schweigen – wir werden nicht untätig zusehen. Am 16. 2. 78 wurde daher das Komitee für die Freilassung von Rudolf Bahro gegründet.

Rudolf Bahro ist ein Kommunist, der die bürokratische Entartung des Kommunismus anprangert und die freie Selbstverwirklichung eines jeden Bürgers in den Mittelpunkt stellt.

Auch wenn man nicht alle Thesen Bahros teilt:
Die politische und moralische Unterstützung, die Rudolf Bahro jetzt dringend benötigt, halten wir für die Aufgabe all jener, die grundsätzlich für die Wahrung der politischen Grundfreiheiten eintreten. Gerade deshalb darf seine Verteidigung nicht denjenigen Kräften überlassen bleiben, die sich hierzulande durch den Abbau demokratischer Rechte hervortun und für die Rudolf Bahro nicht mehr ist als ein willkommenes Zugpferd für eine politisch-ideologische Propagandakampagne unter dem Motto "Freiheit statt Sozialismus".

Der Landesparteitag fordert alle Gliederungen der SPD auf, in diesem Sinne die Arbeit des "Komitees für die Freilassung von Rudolf Bahro" zu unterstützen.


Unterschriften für die Freilassung von Rudolf Bahro werden an die folgende Kontaktadresse geschickt:

Komitee für die Freilassung von Rudolf Bahro
Hajo Cornel, Postfach 3005, 1000 Berlin 30