P5: Digitale Gesellschaft verstehen und gestalten Beantragung eines SPD-Landesarbeitskreises „Digitale Gesellschaft“ (2010)

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
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Gremium: Landesparteitag
Sitzung: Landesparteitag Neumünster 2010
Bezeichnung: P5
Antragsteller: Kreisverband Kiel


Beschluss: Überwiesen an Landesparteirat

Der Landesparteitag möge beschließen:

Die Einrichtung eines Landesarbeitskreises „Digitale Gesellschaft“.


Begründung:

Die technischen Entwicklungen in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren haben das Leben der Menschen in Deutschland und Europa in einem so starken Maße verändert, wie vermutlich niemals zuvor. Der PC hat seit Mitte der 90er in fast jeder Wohnung seinen Platz gefunden und ein überwältigender Anteil der Menschen nutzt den PC und den Zugang zum Internet mindestens ein Mal pro Woche. Verändert hat sich seitdem die Art der Kommunikation zwischen Menschen – sie ist direkter und schneller geworden, gleichzeitig ist ein Kontakt zu Menschen über große Entfernungen hinweg extrem vereinfacht worden.

Auswirkungen hatte und hat dies auch auf das Arbeitsleben, aus dem die Nutzung von PCs als Werkzeuge und dem Internet als Wissensspeicher nicht mehr wegzudenken ist, und auf das Freizeitverhalten: Zum einen wird Freizeit immer öfter am PC verbracht, zum anderen wird die Freizeit immer stärker mithilfe der neuen Kommunikationsmöglichkeiten organisiert, zu denen auch Mobiltelefone gehören. Die geschilderten Veränderungen werden sehr unterschiedlich bewertet – zwischen grenzenloser Begeisterung für die neuen Möglichkeiten und einer starken Ablehnung aller neuer Technik gibt es viele Positionen. Auch in der Wissenschaft ist man sich noch nicht einig, ob die Vernetzung der Menschen dazu führen kann, dass in einer Gesellschaft endlich alle einen freien Zugang zu Wissen haben und dies endlich die Grundlage für demokratische Entscheidungen in einer großen Masse bietet. Oder führt die Kommunikation ohne Zeit und Raum dazu, dass viele Menschen nicht mehr mit der Beschleunigung der Gesellschaft Schritt halten können.

Die SPD muss sich stärker als bisher mit dieser großen gesellschaftlichen Entwicklung auseinandersetzen und die vielen verschiedenen Auswirkungen definieren und bewerten. Zum einen müssen die Folgen der technischen Entwicklung diskutiert und – am Wohl der Menschen orientiert – in die richtigen Bahnen gelenkt werden, zum anderen hat die SPD durch ihre bisher unklare Positionierung bei der nicht unerheblich kleinen Gruppe der starken NutzerInnen neuer Kommunikationsmittel einiges an Vertrauen verspielt. Es muss also auch aktiv der Dialog mit Interessierten außerhalb der SPD und natürlich mit ExpertInnen aus so unterschiedlichen Gebieten wie Soziologie, Psychologie, Informatik und Jura geführt werden. Dieser Dialog und der innerparteiliche Entscheidungsfindungsprozess können am besten von einer eigenen Arbeitsgruppe auf Landesebene vorbereitet und vorangebracht werden.