B1 NEU: Frühkindliche Bildung für alle Kinder in Schleswig-Holstein ermöglichen (2023)

Aus Beschlussdatenbank der SPD Schleswig-Holstein
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gremium: Landesparteitag
Sitzung: Landesparteitag Husum 2023
Bezeichnung: B1 NEU
Antragsteller: Ortsverein Schleswig, Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Bildungsbereich (AfB)‏‎ und Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)‏‎


Beschluss: Angenommen

In unserer frühen Kindheit werden die Grundlagen für unser spätes Leben gelegt: unsere Fähigkeiten werden gestärkt und unsere Werte, also die mit uns selbst und im Umgang mit anderen Menschen und der Umwelt bestimmt. Folglich sind unsere Kindertageseinrichtungen mehr als bloße Betreuungsmöglichkeiten und die Chance auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf: sie sind Bildungseinrichtungen.

Damit unsere Kindertageseinrichtungen bestens aufgestellt sind und unsere Kinder in Schleswig.Holstein alle die gleichen Startchancen haben, fordert die SPD Schleswig-Holstein:

  • Alle räumlichen und finanziellen Möglichkeiten sollen für den notwendigen KiTa-Ausbau genutzt werden, um KiTa-Plätze im Land bedarfsorientiert auszubauen. Mögliche Träger müssen hierzu gewonnen werden.
  • Der Paragraph 35 des Kindertagesförderungsgesetzes ist so zu ändern, dass die Prüfung und Rückförderungen von Fördermitteln durch den örtlichen Jugendhilfeträger nicht zu betriebswirtschaftlich negativen Folgen bei den KiTa-Trägern führt.
  • Die beitragsfreie KiTa soll schnell und flächendeckend in Schleswig-Holstein umgesetzt werden. Zudem sollen die Verpflegungskosten einheitlich regelt werden. Eine mögliche landesweite Deckelung oder Übernahme der Verpflegungskosten sollen geprüft werden.
  • Eine nachhaltige und umfassende Fachkräfteoffensive in der frühkindlichen Bildung ist auf den Weg zu bringen. Die Strategie soll folgende Punkte enthalten:
    • Durchführung eines Fachkräfte-Monitorings, um den Bedarf an fehlenden Erzieher*innen und SPAs zu ermitteln.
    • Aufnahme der Ausbildung der Fachkräfte in das Berufsbildungsgesetz
    • Ausweitung der PiA-Plätze (Praxisintegrierte Ausbildung)
    • Einführung von "helfende Hände" für alle Kindertagesstätten unabhängig vom Fachkraft-Kind-Schlüssel und unterer Bedingung, keine pädagogischen Tätigkeiten auszuführen, um die pädagogischen Fachkräfte zu entlasten
    • generell unter keinen Umständen eine Absenkung des Fachkraft-Kind-Schlüssels
    • Ausweitung der Fachberatungsstellen, um eine bessere qualitative Begleitung der Fachkräfte zu ermöglichen
    • Erhöhung der Verfügungszeiten und Leitungsfreistellungen
  • Der Einsatz von Sprachfachkräften soll für alle KiTa-Einrichtungen möglich sein. Um den Beruf attraktiver zu machen, müssen diese Fachkräfte besser bezahlt werden. Ebenfalls sollen die Koordinierungskräfte dauerhaft vom Land gewahrt werden und rechtskreisgreifend arbeiten können. Für die Sicherstellung der Qualität der Sprachkitas müssen auch hier die Fachberatungsstellen aufgestockt werden.